11. Station

Jesus wird an das Kreuz geschlagen

Das Martyrium strebt seinem Höhepunkt zu.
Jesu Hände sind an das Kreuz geheftet,
die Füße mit einem Strick gefesselt.
Ein Henker richtet das Kreuz auf,
den Hammer schlagbereit in der Linken.
Sein Gesicht sagt:
Das werden wir gleich erledigt haben.
Wir haben uns an den Anblick des Gekreuzigten
gewöhnt, es ist uns kein Schreckensbild mehr.
Erst wenn wir Bilder von
Katastrophen, Folterung und Mord sehen,
dann wird uns bewußt,
was Menschen einander antun können.
Dann erscheint das Lebensopfer Jesu
in neuem Licht.

Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich —
Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.

Herr, wir möchten zu gern das Urteil fällen:
über den Henker und über alle, die Unrecht tun.
Aber auch wir selbst sind hineingestellt
in den Widerstreit zwischen Gut und Böse.
Unser Tun beweist es uns täglich:
Wir sind auf unseren Vorteil bedacht,
wir verstoßen einander, Freunde
werden Feinde, Menschen töten Menschen.
Hilf uns aus aller Schuld und Verstrickung!
Erlöse uns!

Jesus, gefesselt, festgenagelt für uns —
Erbarme dich unser!

Bronzeplastik 11. Kreuzwegstation